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11. 06. 2005 Tag der offenen Tür
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, Montag, 13. Juni 2005

Klärwerk besteht seit einem Jahrzehnt

Aken: Rückblick auf erfolgreiche Verbandsentwicklung- Über 80 Prozent der Haushalte am Netz 

Aken/MZ/hda. Guten Grund zum Feiern gab es am Freitagabend beim Abwasserzweckverband (AZV) Aken. Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren wurde die zentrale Kläranlage in Betrieb genommen.

Keine Umlagen mehr

Das war für den AZV- Vorsitzenden Hansjochen Müller und Geschäftsführer Gerhard Elze Anlass, mit Vertretern der Mitgliedsgemeinden und zahlreichen Gästen anzustoßen, und zwar nicht nur darauf, dass das Klärwerk in dem zurückliegenden Jahrzehnt solide Arbeit geleistet hat. Auch die Entwicklung des Verbandes seit seiner Gründung im Jahr 1992 verlief aus Müllers Sicht erfolgreich. „Natürlich gab es in dieser Zeit auch mal Schwierigkeiten, und wir mussten den Verband 1998 aus rechtlichen Gründen noch einmal gründen. Insgesamt können wir aber zufrieden sein, wie das Abwasserproblem in unserem Gebiet gelöst wurde“, sagte Müller in einem MZ- Gespräch. 

„Wir können zufrieden sein, wie das Abwasserproblem

in unserem Gebiet gelöst wurde.“

Hansjochen Müller

AZV-Vorsitzender 

Müller, zugleich Bürgermeister von Aken, kann sich noch gut an die Anfänge kurz nach der Wende erinnern. Die Abwasserentsorgung damals war alles andere als auf modernem Stand. Außer in Osternienburg habe es in den Gemeinden keine Entsorgungsanlagen gegeben. In der Stadt Aken selbst sei es nicht viel besser gewesen. „Das Magnesitwerk hatte eine aus dem Jahr 1936 stammende mechanische Kläranlage. Dort wurde das Abwasser vom Betrieb und vom Neubaugebiet behandelt“, schilderte er. Ansonsten sei das Abwasser in den Grundstücken versickert oder über die Überläufe von Kleinkläranlagen weggelaufen. Mittlerweile seien über 80 Prozent aller Haushalte an das zentrale Abwassernetz angeschlossen, was auch der Wasserqualität der Elbe zugute komme.

Mit den Gebühren und Beiträgen, die die Bürger zahlen müssen, liegt der AZV Aken nach Einschätzung des Geschäftsführers „im guten Mittel“. Die jüngste Anpassung der Grundgebühr sei zu Jahresbeginn erfolgt und wurde für die nächsten 3 Jahre festgeschrieben. Bis zum Jahr 2000 mussten die Mitgliedsgemeinden noch Umlagen zahlen, um die Defizite auszugleichen, die durch nicht kostendeckende Gebühren entstanden waren. Das sei jetzt nicht mehr nötig.

„Der Verband hat seit Jahren keine Kredite mehr aufnehmen müssen. Er finanziert alle notwendigen Investitionen zum einen aus den bewilligten Fördermitteln und zum zweiten aus seinem Eigenkapital“, sagte Elze. Der erfolgreiche Weg des Verbandes, so der Geschäftsführer, sei nicht zuletzt deshalb möglich gewesen, weil die Verbandsvertreter ihre Entscheidungen gemeinsam und mit hohem Verantwortungsbewusstsein getroffen haben. Dass das längst nicht selbstverständlich sei, zeigten Beispiele in unmittelbarer Nähe.

Über 220 Besucher

Auf der Kläranlage, auf deren gepflegten Gelände am Freitagabend gefeiert wurde, hat Elze zufolge bislang nur einmal eine wirklich kritische  Situation durchgemacht. Das war während des Jahrhunderthochwassers im Sommer 2002 , wo die Anlage ihren „hydraulischen Grenzbereich“ erreichte. Rund 250000 Kubikmeter Fremdwasser seien in dieser Zeit zusätzlich durch das Klärwerk geflossen. „Doch die Anlage hat das geschafft“, sagte Elze.

Auch am Sonnabend herrschte in den Vormittagsstunden auf dem sonst eher ruhigen Klärwerksgelände noch mal Trubel. Über 220 Besucher waren einer Einladung zum Tag der offenen Tür gefolgt, um sich über die Funktionsweise dieser Abwasserentsorgungsanlage zu informieren.

Neun Beschäftigte

Die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Aken ist für eine Kapazität von 27000 Einwohnern ausgelegt. Neben dem Klärwerk wurden im Laufe der Jahre 82 Kilometer Freigefälleleitung, 21 Kilometer Hausanschlussleitungen sowie 75 Abwasserpumpstationen mit rund 60 Kilometer Druckleitungen gebaut. Dieses Netz verbindet derzeit rund 5800 Grundstücke mit der Kläranlage.

Die technischen Anlagen werden von vier Mitarbeitern betreut. Die Verwaltung des AZV Aken zählt 5 Beschäftigte. Außerdem hat der Verband 2 Auszubildende.  

 

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