Kläranlage
Kläranlage
Finanzierung
Bau Kläranlage: 9,35 Mio. Euro davon Fördermittel: 4,70 Mio. Euro
Betriebliche Daten
Rechengutanfall | 675 m³/a |
Maximale Luftübertragung der Gebläse in die Belebungsbecken | 6900 Nm³/h |
Schlammanfall | ca. 2000 m³/a |
nach der Fertigstellung im Jahre 1995
2010 Foto: © J.Kardos
Anschlussdaten
Überwachungswerte
Ausbaugröße
27 000 Einwohnerwerte
in 2 Straßen mit je 13 500 Einwohnerwerten
Abwasserzulauf
2000-13000 m³/Tag
Frachten
1620 kg BSB5/d
3240 kg CSB/d
Werte
BSB5 | 20 mg/l |
N ges. | 18 mg/l |
CSB | 90 mg/l |
P ges. | 2,0 mg/l |
NH4-N | 10 mg/l |
Abwasserreinigung
Fäkalschlammannahmestation
Bis zum zentralen Anschluss der überwiegenden Haushalte im Einzugsgebiet, wurden die vorhandenen Abwasseranlagen der Grundstücke dezentral entsorgt. Um Stoßbelastungen auf der neuen Kläranlage in Aken zu vermeiden erfolgte in den Anfangsjahren die Zwischenspeicherung der Fäkalschlämme in einem Tank und die dosierte Einleitung während belastungsschwacher Zeiten. Inzwischen beträgt der zentrale Anschlussgrad über 98 %. Die mobil angefahrenen Mengen der dezentral verbleibenden Grundstücke werden gemessen und direkt in den Zulauf der Anlage eingeleitet.
Rechenhaus
Die vom Abwasser mitgeführten groben Inhaltsstoffe werden von 2 Siebbandrechen zurückgehalten. Das sich vor dem Siebbandrechen sammelnde Rechengut führt zu unterschiedlichen Wasserspiegelhöhen vor dem Siebbandrechen. Diese werden über Messeinrichtungen und Zeitschaltung auf die Steuerung der Anlage übertragen. Wird durch Rechengut ein Austausch erzeugt, erfolgt ein automatischer Vorschub des Siebbandes bei gleichzeitiger Reinigung und Abwurf des Rechengutes in einen Schlamm-container.
Belüfteter Sand- und Fettfang
Das Abwasser durchfließt den Belüftungsraum. Die zur Umwälzung erforderliche Druckluft wird über eine Hauptzuleitung mit Regeleinheiten geführt. Die eingeblasene Luft steigt entlang der Außenwand hoch und bringt das Abwasser in eine walzenförmige Bewegung. Dadurch kann sich der mitgeführte Sand im untenliegendem Sandraum abscheiden, und die Schwimmstoffe sammeln sich im Abscheidraum an der Wasseroberfläche. Sand und Schwimmstoffe werden mit einem Räumer maschinell geräumt.
Bio-P-Becken
Um aus dem Abwasser Phosphate auf biologischem Wege (ohne Fällmittelzusatz) zu eliminieren, muss man das Abwasser nacheinander anaeroben und aeroben Milieubedingungen aussetzen. In der anaeroben Phase wird gelöstes Phosphat freigesetzt und in der folgenden aeroben Phase wieder aufgenommen.
Die Phosphoraufnahme übersteigt dabei erheblich das für die Lebensfähigkeit der Mikroorganismen erforderliche Maß.
Das abgebildete Bio-P-Becken garantiert das erforderliche anaerobe Milieu. Die eigentliche Nettoelimination erfolgt dabei letztlich durch den Überschussschlamm mit einer erhöhten Phosphorkonzentration. Der biologische Wirkungsgrad dieses Verfahrens kann bis zu 50% betragen.
Belebungsbecken
In der Belebungsstufe lassen sich durch einfache Bedienung einzelne Betriebsbedingungen wie Sauerstoff- und Schlammgehalt leicht den abwassertechnischen Erfordernissen anpassen.
Das Belebtschlamm-Wassergemisch besteht aus kleinsten Flocken, Bakterien oder Mikro-organismen, die durch Stoffwechseltätigkeit, organische Bestandteile im Abwasser in kurzer Zeit abbauen. Grundlage für die Lebensfähigkeit und Tätigkeit dieser Kleinstlebewesen ist Sauerstoff. Mit Hilfe von Gebläsen, Luftleitungen und feinblasigen Belüftern wird der notwendige Sauerstoff in das Belebungsbecken eingetragen (Nitrifikation). Außerdem sind an einer Brückenkonstruktion 2 Umwälzrührer installiert, die die Aufgabe haben, das Belebtschlamm-Wassergemisch umzuwälzen (simultane Denitrifikation).
Nachklärung
Das Belebtschlamm-Wassergemisch wird mittels Dükerleitung zentral in den sogenannten Königsstuhl geleitet. Von hier aus durchströmt das Wasser horizontal das Nachklärbecken. Dabei erfolgt eine Trennung von Belebtschlamm und Wasser. Der sich absetzende Belebtschlamm fließt zum Rücklaufschlamm-Pumpwerk. Das gereinigte Wasser fließt über eine Überfall-kante am Beckenrand und wird dann nach Durchlaufen einer Mengenmessung über ein Pumpwerk zur Elbe gepumpt.
Rücklaufschlamm-Pumpwerk
Über dieses Pumpwerk wird der in den Nachklärbecken abgesetzte Schlamm wieder in die Belebung zurückgeführt. Die Beseitigung des Überschussschlammes erfolgt über eine Tauchpumpe zu den Silos.
Schlammsilo
Der Überschussschlamm wird in den Silos teilentwässert und eingedickt für die Weiterbehandlung in der maschinellen Schlammentwässerung. Das Trübwasser wird nach Konditionierung mit Kalkmilch dem Kläranlagenzulauf zugeführt.
Maschinelle Schlammentwässerung
Der eingedickte Schlamm wird mittels eines Dekanters auf einen Trockensubs-tanzgehalt bis zu 25 % entwässert, so dass er streu- und deponiefähig ist.
Prozessautomatisierung
Die Schaltanlagen gewährleisten von der Energieverteilung bis zur speicherprogrammierbaren Steuerung den automatischen Betrieb der Kläranlage. Somit wird ermöglicht, dass die Überwachungswerte der Anlage bei wirtschaftlicher Betriebsweise eingehalten werden.